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Artefakte - Arbeitsprodukt im Anforderungsmanagement

Artefacts - Work Product Requirements Engineering


Jeder Projektrahmen und jede Domäne ist anders, sodass für jedes Vorhaben die zu entwickelnden Arbeitsprodukte ausgewählt werden müssen. Die beteiligten Parteien, insbesondere die Requirements Engineers, Stakeholder und Projekt-/Produkteigner oder Manager müssen sich auf folgende Punkte einigen:

  1. In welchen Arbeitsprodukten sollen Anforderungen erfasst werden und zu welchem Zweck?
  2. Welche Abstraktionsebenen sind zu berücksichtigen?
  3. Bis zu welchem Detaillierungsgrad müssen Anforderungen auf jeder Abstraktionsebene dokumentiert werden?
  4. Wie sollen die Anforderungen in diesen Arbeitsprodukten dargestellt werden (z.B. natürlichsprachig oder modellbasiert) und welche Notation(en) soll(en) verwendet werden?

Der Requirements Engineers sollten die zu verwendenden RE-Arbeitsprodukte zu einem frühen Zeitpunkt im Projekt festlegen. Im Anforderungsmanagement sind Artefakte, bspw.

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Quelle = IREB Foundation Handbook S. 31ff

Einzelne Anforderungen

  • Individuelle Anforderung.
    • Natürlichsprachige Arbeitsprodukte typischerweise in Textform. Die natürliche Sprache, sowohl in gesprochener als auch in geschriebener Form, ist seit jeher ein zentrales Mittel zur Kommunikation von Anforderungen an Systeme.
    • Vorlagenbasierte Arbeitsprodukte typischerweise in Satzschablonen. Die Verwendung von Vorlagen ein bewährtes Mittel, um gute, gut strukturierte Arbeitsprodukte in natürlicher Sprache zu schreiben und so einige der Schwächen der natürlichen Sprache für das fachliche Schreiben zu mildern. Formularvorlagen werden zur Strukturierung von Arbeitsprodukten mittlerer Größe wie z.B. Use Cases verwendet.
    • Modellbasierte Arbeitsprodukte.
  • User Stories. Eine Funktion oder ein Verhalten aus der Perspektive eines Stakeholders. Satzschablonen für User Storys: Als Rolle möchte ich Anforderung, damit Nutzen. Jede User Story sollte von einer Reihe von Akzeptanzkriterien begleitet werden.

Kohärente Sätze von Anforderungen

  • Use Case. Eine Systemfunktion aus der Perspektive eines Akteurs oder Nutzers.
  • Grafisches Modell. Verschiedene Aspekte, zum Beispiel Kontext, Funktion, Verhalten, Prozessdiagramme, ...
  • Aufgabenbeschreibung, Arbeitspakete. Eine Aufgabe, die ein System ausführen soll.
  • Beschreibung externer Schnittstellen. Der Informationsaustausch zwischen einem System und einem Akteur im Systemkontext.
  • Epic. Ein Stakeholderbedürfnis auf hoher Abstraktionsebene.
  • Feature. Ein Unterscheidungsmerkmal eines Systems.

Dokumente oder Dokumentationsstrukturen von allen Anforderungen

  • Dokumentenanalysen
  • Lastenhefte - Requirements-Specification. Ein umfassendes Anforderungsdokument. Dokumentvorlagen helfen bei der systematischen Strukturierung von Anforderungsdokumenten - zum Beispiel Volere-Vorlage einer System-Anforderungsspezifikation.
  • Produkt- und Sprint-Backlog. Eine Liste von Arbeitsaufgaben, Kanban-Listen einschließlich der Anforderungen.
  • Story Map. Eine visuelle Anordnung von User Storys.

Andere Arbeitsprodukte

  • Glossar. Eindeutige und vereinbarte gemeinsame Terminologie.
  • Textnotiz oder grafische Skizze. Ein Memo für Kommunikation und Verständnis.
  • Prototyp. Eine Spezifikation durch Beispiele, insbesondere zum Verständnis, Validieren und Verhandeln von Anforderungen

Verweise

  • siehe Workproduct
  • siehe Liefergegenstände