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A9009 - Prozesse in Managementsystemen

Prozesse in Managementsystemen - Processes in management systems ― Guidelines


Referenz-Steckbrief

Prozesse haben mit der Einführung des prozessorientierten Ansatzes durch ÖNORM EN ISO 9001 eine hohe Bedeutung für die Planung und für den Betrieb von Managementsystemen erhalten. Prozesse im Managementsystem bedeuten das geordnete Zusammenspiel von Menschen, den Mitgliedern des Systems.

Prinzip von Prozessen

Abbildung Prinzip von Prozessen (Quelle = Norm)

Diese ÖNORM hat den Zweck, das Verständnis über Prozesse in Managementsystemen zu verbessern. Die in dieser ÖNORM angeführten Prozesse stellen eine Empfehlung dar; der Umfang der Anwendung kann nach den Gesichtspunkten Branche, Organisationsgröße, usw. angepasst werden.

Der Prozesslebenszyklus zeigt den Weg eines Prozesses, in Form von Phasen, von seiner Aufnahme ins Prozessmanagementsystem bis zu seiner Stilllegung.

Prozesslebenszyklus

Beim Aufbau eines Managementsystems, welches durch Prozesse gesteuert wird, werden in der Norm drei Entwicklungsstufen unterschieden.

Prozessentwicklungsstufen

In Bezug auf den Prozesslebenszyklus entspricht Entwicklungsstufe 1 den Phasen 1 und 2 des Prozesslebenszyklus. Entwicklungsstufe 2 entspricht der Phase 3 des Prozesslebenszyklus. Entwicklungsstufe 3 entspricht Phase 4.

Prozessmanagement geht davon aus, dass die Qualität eines Produktes oder einer Dienstleistung durch die Qualität der beteiligten Prozesse bestimmt wird. Zur Beantwortung der Frage „Wie gut werden Prozesse durchgeführt?“ muss eine Prozessbewertung durchgeführt werden.

In der Prozessüberprüfung, die in der Regel durch ein Audit erfolgen, wird die Übereinstimmung mit vorgegebenen Anforderungen überprüft. Im Rahmen einer Prozessbewertung durch ein Assessment wird dagegen ein Abgleich des Prozesses mit einem Vergleichsmodell („Referenzmodell“) durchgeführt. Das Referenzmodell der ISO/IEC 15504 ist auf alle Prozesse unabhängig von der Branche anwendbar.

Aufgrund festgelegter Prozessmerkmale wird bewertet, inwiefern der Prozess die Anforderungen der sechs Fähigkeitsstufen erfüllt. Die Summe der bewerteten Prozessmerkmale ergibt die Einstufung des Prozesses in die Fähigkeitsstufe. Die Prozessmerkmale werden nach einer 4-Punkte-Skala bewertet:

  • N (not achieved): kein Nachweis für die Erreichung eines festgelegten Prozessmerkmals,
  • P (partially achieved): teilweiser Nachweis für die Erreichung eines festgelegten Prozessmerkmals,
  • L (largely achieved): weitgehender Nachweis für die Erreichung eines festgelegten Prozessmerkmals,
  • F (fully achieved): vollständiger Nachweis für die Erreichung eines festgelegten Prozessmerkmals.

Die Prozesse einer Organisation werden zweckmäßigerweise in unterschiedliche Kategorien wie Management-, Geschäfts- und Support-Prozesse eingeteilt. In Anhang A und Tabelle 1 der Norm werden eine Sammlung derartiger Prozesse vorgestellt.

Prozesssammlung.png

Abbildung Prozesssammlung.png (Quelle A9009)

Auszug von Prozess-Steckbriefen

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Ressourcen

  • Prozesslebenszyklus

  • Prozessreifegrad