Business Capability - Geschäftsfähigkeit
Fähigkeiten
Das Konzept der Business Capability wurde bisher hauptsächlich im Verteidigungsbereich verwendet. Das Konzept wurde in die Disziplin der Business-Architektur übernommen.
Eine Capability ist die Fähigkeit, unter spezifizierten Bedingungen eine gewünschte Wirkung zu erzielen. Eine Capability ist das, was ein Unternehmen gut kann und was es von anderen unterscheidet.
Eine "Business Capability" bezieht sich auf die Fähigkeit einer Organisation, bestimmte Aktivitäten auszuführen, um seine strategischen Ziele und eines Wirkung (Outcome) zu erreichen. Business Capabilities sind im Wesentlichen die Kernkompetenzen oder die organisatorischen Ressourcen, die ein Unternehmen benötigt, um erfolgreich zu sein und Werte zu schaffen. Diese Fähigkeiten können sich auf verschiedene Aspekte des Unternehmens beziehen, einschließlich Prozesse, Technologie, menschliche Ressourcen, Wissen und vieles mehr.
Eine Capability im Kontext des Prozessmanagements bezeichnet die Fähigkeit eines Unternehmens, eine bestimmte Aufgabe oder einen bestimmten Prozess erfolgreich durchzuführen. Es ist mehr als nur eine einzelne Aktivität, sondern umfasst das Zusammenspiel von Wissen, Fähigkeiten, Ressourcen und Prozessen, die notwendig sind, um ein gewünschtes Ergebnis zu erzielen.
- The definition used for capability in the ICT Action Plan 2014 is: “A capability is what an organisation needs to deliver its business strategy and achieve its outcomes. Capabilities encompass people (competencies), processes, information, and technology.”
- The Open Group Capability Based Planning White Paper has the following definition which we find helpful; “A capability is a measurable capacity to employ resources to achieve desired outcomes or goals within a specified context.”
Das Capability-Konzept ist funktions- und organisationsübergreifend. Capabilities sind nicht an bestimmte Abteilungen, Funktionen oder Rollen in der Organisation gebunden. Vielmehr wird eine Fähigkeit durch das Zusammenwirken verschiedener Personen, Prozesse, Technologien, Informationen und anderer Ressourcen aus dem gesamten Unternehmen erreicht.
Business Capability Elemente
Eine Business Capability besteht aus verschiedenen Elementen. Diese Elemente helfen, die Business Capability zu definieren, zu verstehen und zu verwalten. Als Gedankenstütze zur Beschreibung von Fähigkeiten werden in Anlehnung an ITILv3 dabei gerne die 4Ps ("Product-Process People-Partner") herangezogen (hard facts) und (soft facts):
- Product-Model
- Process-Model
- People Model (Organisation)
- Partner-Model (Stakeholder)
Da Business Capabilities auf Wirkungen abzielen, spielt die Spezifikation der Ziele und der Kennzahlen eine große Bedeutung. Die Beantwortung der Frage des "Warums" definiert den Zweck und die gewünschten Wirkungen (Outcomes).
Bei der Modellierung von "Fähigkeiten" gehen wir gerne von den Geschäftsprozesse aus. Die Abbildung zeigt die Beziehungen zu anderen Modellen.
Abbildung platinus-Business-Capability-Elements (Klassen-Diagramm: Bildquelle = platinus)
Business Capability Map
Eine Business Capability Map (BCM) ist eine grafische Darstellung aller Fähigkeiten, die ein Unternehmen besitzt oder anstrebt. Sie bietet einen umfassenden Überblick darüber, was ein Unternehmen gut kann und welche Bereiche möglicherweise noch verbessert werden müssen. Jede Fähigkeit wird in der Map als Knoten dargestellt. Dies können sowohl grundlegende Fähigkeiten wie "Kundenservice" als auch spezifischere Fähigkeiten wie "Agile Softwareentwicklung" sein. BCMs helfen dabei, die strategische Ausrichtung des Unternehmens zu überprüfen und sicherzustellen, dass die Fähigkeiten mit den Geschäftszielen übereinstimmen. Durch die Analyse der BCM können ineffiziente Prozesse identifiziert und verbessert werden. Die BCM unterstützt bei der Priorisierung von Investitionen in neue Fähigkeiten oder in die Verbesserung bestehender Fähigkeiten. Sie bietet eine visuelle Darstellung der Veränderungen, die im Rahmen von Transformationsprojekten erforderlich sind.
Abbildung Business-Capability-Map (Quelle = leanIX.net)
Die Gesamtheit der Geschäftsfähigkeiten kann grafische als eine Landkarte (Map) oder als hierarchische Liste mit mehreren Ebene dargestellt werden. Die Capability Map leistet einen wesentlichen Beitrag, um die Komplexität des Geschäfts zu managen. Auf Basis dieser Capability Map können eine Vielzahl von Sichten erzeugt werden, die die unterschiedlichen Bedürfnisse erfüllen.
Archmate stellt Symbole für die Modellierung von Fähigkeiten zu Verfügung.
Abbildung Eine Heatmap der Capabilities mit den IT-Investitionsniveaus (Farbe) Quelle = https://bizzdesign.com/de/blog/capabilities-strategie-und-geschaeftsmodell/
Benennungsschema
Es ist hilfreich, ein Benennungsschema zu verwenden, das Capabilities klar von anderen Konzepten abgrenzt, z. B. von Geschäftsprozessen und Wertströmen. Während ein Prozess oder ein Wertstrom das „Geschäft in Bewegung“ definiert, indem er Aktivitäten aneinanderreiht, um eine dynamische Perspektive auf das Geschäftsverhalten zu ermöglichen, definieren Capabilities das potenzielle Verhalten eines Unternehmens, das „ruhende Geschäft“.
- Prozesse und Wertströme werden häufig mit einem Substantiv-Verb-Schema benannt, z. B. „Projekte managen“.
- Verben werden daher am besten in den Bezeichnungen von Capabilities vermieden, um Verwechslungen zu vermeiden und die „ruhendes Geschäft“-Perspektive zu betonen. Ein solches Benennungsschema hilft auch bei der Identifizierung von Capabilities.
Beziehung zwischen Capabilities und Wertströmen
Während Capabilities das Unternehmen als „ruhendes Geschäft“ darstellen, d. h. seine Fähigkeiten und Potenziale sichtbar machen, beschreiben Wertströme das „Geschäft in Bewegung“ (z. B. Abläufe von Aktivitäten zur Wertschöpfung für Kunden, Stakeholder und andere).
Um ihre Beziehung zu beschreiben, kann ein Cross-Mapping zwischen Capabilities und Wertströmen durchgeführt werden. Dies zeigt, wie die Capabilities die Stufen eines Wertstroms unterstützen.
Quelle = https://bizzdesign.com/de/blog/capabilities-strategie-und-geschaeftsmodell/
Quick Links
- NATO Architecture Framework, Version4
- ArchiMate