Zum Hauptinhalt springen

Geschäftsprozess-Landkarten

Business Process Map - Vereinfachte, modellhafte Darstellung von Prozessmodellen - Business Process Architecture


platinus-RPM-Referenzprozessmodell

Abbildung platinus-RPM-Referenzprozessmodell(Quelle = platinus)

Process Map

Prozesslandkarten (PLK) sind vereinfachte, übersichtliche, grafische High-Level-Darstellungen von Prozessmodellen einer Organisation auf unterschiedlichen Abstraktionsebenen. Ziel von Prozesslandkarten ist es, ein gemeinsames Bild über die identifizierten Geschäftsprozesse auf unterschiedlichen Abstraktionsebenen zu schaffen.

Prozesslandkarten (Business Process Landscape) dienen zur Ablaufstrukturierung, als Ordnungsrahmen für weiteres Disziplinen und zur Kommunikation von Prozessen an externe als auch internen Stakeholdern sowie als Orientierungs- & Navigationshilfen durch die Ablauforganisation. Die Erstellung und Freigabe der Prozesslandkarte zählt zu den Managementaufgaben. Die Prozesslandkarte wird häufig von Business Process Architects entworfen, abgestimmt und verwaltet.

Die Prozesslandkarte dient als Kommunikations- und Planungsinstrument für das Prozessmanagement und unterstützt die gezielte Optimierung von Abläufen. Ziel der Prozesslandkarte ist es, ein gemeinsames Bild der identifizierten Geschäftsprozesse zu schaffen und diese inhaltlich den Prozessbereichen (process domains) zuzuordnen. Es ist zu beachten, dass die Ausgestaltung und der Umfang von Prozesslandkarten von Organisation zu Organisation variieren können. Sie wird individuell an die Bedürfnisse und Anforderungen einer spezifischen Organisation angepasst.

Die Geschäftsprozess-Landkarte ist somit eine übergeordnete Sicht (Metaebene) auf die Prozesse der Organisation bzw. eines Bereiches. Die Prozesslandkarte findet Verwendung, wenn eine Übersicht über die Ablauforganisation erarbeitet und dokumentiert werden soll. Die inhaltliche Zuordnung der Prozessgruppen bzw. Prozesse zu Prozessbereichen in der PLK schafft dabei eine Transparenz über zusammenhänge Prozesse. Die Auswahl der dargestellten Geschäftsprozesse richtet sich nach dem Zweck und kann dem Bedarf der Nutzer angepasst werden.

In der betrieblichen Praxis hat sich noch keine standardisierte Notation durchgesetzt, daher findet man meist sehr unterschiedliche Formen der Darstellung vor. Leider werden in der Praxis die PLKs meist sehr oberflächlich beschrieben!

Ebenen von Prozesslandkarten

Prozesslandkarten können auf unterschiedlichen Ebenen erstellt werden, zum Beispiel auf

  1. Unternehmensebene (PLK-E, Enterprise-Process-Map),
  2. Prozessgebietsebene (PLK-PA, Prozessgebiets-Landkarte, PLK für IT, PLK für Vertrieb, ...),
  3. Prozessgruppenebene (PLK-PG, Prozessgruppen-Landkarte, PLK für Projektmanagement, PLK für Anforderungsmanagement) oder auf
  4. Projektebenen.

Die inhaltliche Zuordnung und Strukturierung der Geschäftsprozesse zu Prozessbereichen, Prozesstypen, Geschäftsprozessgebieten und Geschäftsprozessgruppen schafft eine Transparenz über die Zusammenhänge. Die Auswahl der dargestellten Geschäftsprozesse richtet sich nach dem Zweck. Sie muss dem Bedarf der Modellnutzer angepasst werden. Die Prozesslandkarte beantwortet die Frage:

  1. Welche Geschäftsprozessgebiete gibt es in der Unternehmens-PLK? Ist unsere Unternehmens-PLK vollständig? Welche Geschäftsprozessgebiete werden welchen Prozessbereichen in der Unternehmens-PLK zugeordnet? Quercheck der Vollständigkeit.
  2. Welche Geschäftsprozessgruppen sind in den einzelnen Geschäftsprozessgebieten enthalten? (Scoping).
  3. Welche Hauptprozesse sind in den einzelnen Geschäftsprozessgruppen enthalten? (Scoping).

1.Ebene - Unternehmens-Prozesslandkarte

  1. Die oberste Hierarchiestufe (1.Ebene) einer Prozesslandkarte wird Unternehmensprozesslandkarte (Enterprise-PLK, E-PLK) bezeichnet. **Eine Unternehmensprozesslandkarte besteht aus mehreren Geschäftsprozessgebieten **(process areas). In der Praxis umfasst eine Unternehmens-Prozesslandkarte ca. 25 bis 40 Prozessgebiete.
  2. Eine Unternehmensprozesslandkarte wird in der Praxis meist nach inhaltliche Prozessbereichen (process domains) gegliedert. Diese dienen zur Priorisierung von Prozessen. Meist werden 4 Prozessbereiche angewendet. Die Prozessgebiete werden inhaltlich den Geschäftsprozessbereichen (process domains) zugeordnet.
  3. Geschäftsprozessgebiete bilden somit eine hohe Abstraktionsstufe einer Ablauforganisation ab.
  4. Geschäftsprozessgebiete werden mit der Aufbauorganisation verknüpft. Damit werden (inhaltliche) Zuständigkeit auf sehr hohen Abstraktionsebene definiert.

2.Ebene - Prozessgebiets-Prozesslandkarte

  1. Die zweite Hierarchiestufe (2.Ebene) einer Prozesslandkarte wird Prozessgebietsprozesslandkarte (Processarea-PLK, PA-PLK) bezeichnet. Ein Prozessgebiet bestehen aus mehreren Prozessgruppen (process groups). In der Praxis umfassen Prozessgebiets-Prozesslandkarte ca. 6 bis 12 Prozessgruppen.
  2. Eine Prozessgebietsprozesslandkarte kann nach inhaltlichen Prozesstypen (process types) gegliedert werden. Diese dienen zur Priorisierung bei der Prozessoptimierung und Modellierung. Die Anwendung der Geschäftprozesstypen stellt sicher, dass die Aufgaben und Leistungen vollständig identifiziert und abgebildet werden. In der betrieblichen Praxis werden Führungs- und Unterstützungsprozess häufig nicht bzw. unvollständig abgebildet.
  3. Attribute auf der Geschäftsprozessgebiete-Ebene werden an die Prozessgruppen vererbt. Damit werden (inhaltliche) Zuständigkeit auf hohen Abstraktionsebene definiert.

Visualisierung am Beispiel Process Area BPM ohne Prozesstypen. Diese vereinfachte Darstellung dient zur Einführung.

BPM-PA1

Abbildung BPM-PA1 (Quelle = platinus)

Visualisierung am Beispiel Process Area BPM mit Prozesstypen. Diese umfassendere Darstellung dient zur Abstimmung mit Prozessverantwortlichen und Prozessmanagern. Dieses Modell erleichtert die Zuordnung von "Liefergegenständen" im Prozessgebiet.

BPM-PA2

Abbildung BPM-PA2 (Quelle = platinus)

3.Ebene -Prozessgruppen-Prozesslandkarte

  1. Die dritte Hierarchiestufe (3.Ebene) einer Prozesslandkarte wird Prozessgruppen-Prozesslandkarte (Processgroup-PLK) bezeichnet. Eine Prozessgruppe besteht aus mehreren Hauptprozessen (main processes). In der Praxis umfasst eine Prozessgruppen-Prozesslandkarte ca. 6 bis 12 Hauptprozesse.

BPM-PG1

Abbildung BPM-PG1 (Quelle = platinus)