Geschäftsprozess-Lebenszyklus
Business Process Lifecycle - Überblick hinsichtlich der Gestaltungsabschnitte und Lebensphasen eines Prozesses
Abbildung Prozesslebenszyklus (Quelle = Norm A9009 - Prozesse in Managementsystemen)
Der Prozesslebenszyklus gibt einen Überblick hinsichtlich der Gestaltungsabschnitte und -phasen eines Prozesses von der Identifikation bis zur "Pensionierung"/Stilllegung eines Prozesses können die "Lebensphasen" auch mehrmals durchlaufen werden.
- Abschnitt der Prozessgestaltung / Prozessoptimierung / Prozesse gestalten
- Phase der Prozesskonzeption
- Phase der Prozessimplementierung -
- Phase der Prozesseinführung
- Abschnitt des Prozessausführung / Prozessbetrieb / Prozesse leben
- Phase der operativen Prozessplanung
- Phase der operativen Prozessausübung
- Phase der operativen Prozesscontrollings
Abbildung Prozessentwicklungsstufen (Quelle = Norm A9009)
Prozesse gestalten - Prozessoptimierung
Die Prozessoptimierung wird meist projekthaft durchgeführt und besteht aus drei Phasen, die wiederum in Subphasen unterglieder sind.
1. Phase: Prozesskonzeption - Prozesse identifizieren und modellieren
Die Prozesskonzeption beginnt mit einem Prozesskonzeptionsauftrag. Es werden Vorbereitungen für die Analyse und Design des Prozesskonzeptes durchgeführt. Das Konzeptionsteam wird zusammengestellt und bei Bedarf die benötigten Fähigkeiten (die sich aus den Rollen ableiten lassen) entwickelt. Die Werkzeuge werden konfiguriert und bereitgestellt.
Im Vorfeld erfolgt im strategischen Prozessmanagement die Identifikation und Einordnung des Geschäftsprozesses in die Prozesslandkarte und die Erkenntnis, das ein Handlungsbedarf notwendig ist.
Der Lebenszyklus jedes Geschäftsprozesses beginnt mit der Identifikation und eindeutigen Benennung des Prozesses sowie der Einordnung bzw. Verortung in die Prozesslandkarte (PLK). Dies dient dazu, um das Big-Picture nicht aus den Augen zu verlieren. Bei der Gestaltung des Makromodell werden sehr häufig Prozessreferenzmodelle herangezogen. In Form eines Prozesssteckbriefes werde die wesentlichen Eckpunkte zum Prozess wie Zweck, Prozessinhalt, Auslöser, Input, Output sowie der Prozessverantwortliche festgelegt und durch den Prozesssteuerkreis freigegeben.
1. Subphase: As-Is Prozessanalyse durchführen
Bei der Erhebung geht es um die Beschreibung des aktuellen Status Quo (As Is) des betrachteten Prozesses. Diese umfasst die Abgrenzung und Kontextanalyse, sowie die Darstellung des Prozesses als Basis für eine weiterführende Analyse bzw. Konzeption/Optimierung Auf Basis der Bestandsausnahme wird eine As-Is Prozessreifgradbeurteilung durchgeführt und der Ist-Prozess in Form von Prozessdiagrammen modelliert und im Process-Repository dokumentiert. Der Ablauf des Ist-Prozesses wird mit den Prozessbeteiligten erhoben, modelliert, abgestimmt und in Ablaufdiagrammen dargestellt sowie in Schrittstellenbeschreibungen konkretisiert. Folgende Methoden können hierbei zum Einsatz kommen: Dokumentenanalyse, Einzel- oder Gruppeninterviews, Beobachtung vor Ort und Mystery Shopping, Selbstaufschreibung, Erhebungsworkshops, Mitarbeiten.
Im Rahmen der Prozessanalyse wird der Ist-Prozess durch Anwendung unterschiedlicher Analysemethoden wie der ESIA-Regel (=Eliminate-Simplifiy-Integrate-Automate) hinsichtlich möglicher Verbesserungspotentiale untersucht. Um Prozesse optimieren zu können, muss zuerst eine Diagnose, sprich Analyse über den derzeitigen Zustand erfolgen. Als Basis dazu dient der aktuelle Ist-Zustand eines Prozesses, der in der sogenannten Erhebung „erforscht“ und beschrieben wird. Die im Prozessteam identifizierten Verbesserungspotentiale werden in Form einer KVP-Liste der Verbesserungspotentiale beschrieben und dokumentiert. Im Prozessteam wird der Änderungsbedarf und mögliche Lösungspfade qualifiziert.
Anhand von repräsentativen Geschäftsfällen / Anwendungsfällen / Use Cases wird die Vollständigkeit und Konsistenz der Prozessbeschreibung überprüft. Der gesamte Ist-Prozess inklusive aller notwendigen Begleitunterlagen wird durch den Prozessverantwortlichen nach einer Vorstellung und Abstimmung im Prozesssteuerkreis freigegeben und publiziert.
2. Subphase: To-Be Prozessdesign durchführen
Der zukünftige To-Be-Prozess wird vom Prozessteam gestaltet und dokumentiert. Das Prozessdesign wird anhand der Prozessreifegrad-Kriterien auf Vollständigkeit, Richtigkeit und Konsistenz überprüft. Anhand von typischen Geschäftsfällen wird der Ablauf des Soll-Prozesses im "Trockenlauf" getestet und auf Stimmigkeit validiert. Der Prozesssteckbrief wird aktualisiert, die Geschäftsobjekte im Process-Repository modelliert und die Prozessmodelle erstellt.
Im Sinne der agilen Ansätze kann es bereit sind dieser Phase um Bau von Piloten und/oder Prototypen kommen.
3. Subphase: Implementierungsplan erstellen
Die zur Umsetzung notwendigen Schritte und Arbeitspakte werden in Form eines Projektplans spezifiziert und abgestimmt. Der Umsetzungsplan inkl. der Ressourcenabschätzung wird vom Prozessverantwortlichen geprüft und freigegeben.
4. Subphase: Prozesskonzeption prüfen und entscheiden
Die Ergebnisse der Prozesskonzeption werden dem Prozesssteuerkreis vorgestellt und ein Review-Approval-Authorization eingefordert.
Phasen der Dokumentenlenkung | IST-Prozesse | SOLL-Prozesse |
---|---|---|
Prozess identifiziert (erkannt, KVPs erfasst) | IST-Prozesse noch nicht erhoben | - |
Prozess bearbeitet (analysiert, verstanden, modelliert) | IST-Prozesse in Bearbeitung | SOLL-Prozess konzipiert |
Prozess freigegeben (geprüft, kommuniziert, publiziert) | IST-Prozess in Betrieb | SOLL-Prozess zur Umsetzung freigegeben |
Prozess archiviert (Zurückgezogen, archiviert) |
Tabelle zur Darstellung des Status des Prozesslebenszykluses - Bebauungsplan