OVE EN 50600-2-5
Informationstechnik - Einrichtungen und Infrastrukturen von Rechenzentren
Dieses Dokument enthält Leitlinien für die Konstruktion von Gebäuden und anderen Bauwerken, die Rechenzentren beherbergen, und bezieht sich dabei auf die Kriterien und die Klassifikation für "physische Sicherung" nach EN 50600-1 zur Unterstützung der Verfügbarkeit.
Dieses Dokument legt Anforderungen und Empfehlungen für Folgendes fest:
a) Standort- und Grundstückswahl (unter Berücksichtigung des natürlichen Umfelds und der benachbarten Umgebung);
b) Schutz vor umgebungsbedingten Risiken;
c) Grundstückskonfiguration;
d) Gebäudekonstruktion;
e) Gebäudekonfiguration;
f) Bereitstellung von Zugangsmöglichkeiten;
g) Einbruchschutz;
h) physischen Brandschutz;
i) Schutz vor Wasserschäden;
j) qualitätsgerechten Bau.
Anforderungen an Sicherheit und elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) gehören nicht zum Anwendungsbereich dieses Dokuments und werden von anderen Normen und Vorschriften behandelt. Jedoch können die in diesem Dokument bereitgestellten Informationen bei der Einhaltung dieser Normen und Vorschriften hilfreich sein.
Die sieben Teile der DIN EN 50600
- DIN EN 50600-2-1: Gebäudekonstruktion
- DIN EN 50600-2-2: Stromversorgung
- DIN EN 50600-2-3: Regelung der Umgebungsbedingungen
- DIN EN 50600-2-4: Infrastruktur der Telekommunikationsverkabelung
- DIN EN 50600-2-5: Sicherungssysteme
- DIN EN 50600-3-1 (vormals DIN EN-50600-2-6): Informationen für das Management und den Betrieb
Verfügbarkeit
Die DIN EN 50600 unterscheidet vier Verfügbarkeitsklassen:
- Klasse 1: In dieser Kategorie werden geringe Maßnahmen ergriffen, um die Verfügbarkeit zu verbessern. Sowohl Wartungsarbeiten als auch technische Störungen können den Betrieb jederzeit und ungeplant unterbrechen.
- Klasse 2: Die Verfügbarkeit wird durch redundante Komponenten gesteigert. Betriebsunterbrechungen durch Wartungsarbeiten sind möglich, werden jedoch planbar. Technische Störungen können nach wie vor zu unvorhergesehen Ausfällen führen.
- Klasse 3: Sie ist erreicht, wenn das Rechenzentrum ohne Unterbrechung des Betriebs gewartet werden kann. Zudem ist die Verfügbarkeit durch redundante Systeme und weitere Vorsorgemaßnahmen soweit verbessert, dass der Betrieb der IT-Einrichtungen auch bei Fehlern und technischen Störungen in den meisten Fällen aufrechterhalten wird.
- Klasse 4: Sie bietet die höchste Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit und beinhaltet die Anforderungen von Klasse 3. Zusätzlich sind die Risiken durch umfassende Vorsorgenmaßnahmen soweit begrenzt, dass der Betrieb auch bei Fehlern und technischen Störungen in jedem Fall aufrechterhalten wird. Betriebsunterbrechungen sind nahezu ausgeschlossen.
Befähigung zur Energieeffizienz
Um den Stromverbrauch zu messen und so Einsparpotenzial aufzudecken, bietet die Norm drei sogenannte Granularitätsniveaus, die sich jeweils im Deckungsgrad der Messungen unterscheiden – also darin, wie viele Messpunkte es gibt und wie genau der Stromverbrauch einzelner Stromkreise, Subsysteme und Komponenten analysiert wird.
- Granularitätsniveau I mit wenigen Messpunkten (z. B. lediglich ein Stromzähler des Energieversorgers an der Zugangsleitung)
- Granularitätsniveau II mit Messungen und an einzelnen Teilsystemen
- Granularitätsniveau III mit detaillierten Messungen auch auf Komponentenebene
Die Bewertung und Identifizierung von Einsparpotenzial nimmt von Kategorie I nach III zu.
Operative Exzellenz
Die Norm zielt außerdem darauf ab, alle Prozesse im Tagesgeschäft und im laufenden Betrieb optimal zu managen. Dazu gehören nicht nur Inbetriebnahme, Wartung, Instandhaltung, Reparaturen und Modernisierungen sondern auch Pläne für Not- und Zwischenfälle.