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Qualitätskosten

CoQ - Cost of Quality


Qualitätskosten sind Kosten im Qualitätsmanagement die der Sicherstellung und der Aufrechterhaltung oder Verbesserung der:

  • Produktqualität
  • Prozessqualität
  • Ressourcenqualität
  • Systemqualität

dienen.

Die DIN 55350 versteht unter Qualitätskosten alle Kosten, die durch folgende Q-Tätigkeiten verursacht werden:

  1. .+ Fehlervermeidung Fehlerverhütungskosten, Präventionskosten) für Qualitätsplanung, MA-Schulung, Kosten der Qualitätssicherung; ,
  2. -+ der planmäßigen Qualitätsprüfung (Prüfkosten, Tests, Abnahmen) sowie durch
  3. .+ intern oder extern festgestellte Fehler (Nacharbeiten, Fehlerfolgekosten, Reparaturen, Rückrufe, Gewährleistungen)
  4. .= Qualitätskosten

Fehlervermeidungskosten

Fehlervermeidungskosten sind Kosten, die ein Unternehmen aufwendet, um Fehler in Produkten, Dienstleistungen oder Prozessen zu verhindern oder zu minimieren. Das Hauptziel von Fehlervermeidungskosten besteht darin, Qualität von Anfang an sicherzustellen und die Gesamtkosten im Zusammenhang mit Fehlern zu reduzieren. Hier sind einige Beispiele für Fehlervermeidungskosten:

  1. Qualitätsbewusstsein und -kultur: Die Schaffung einer Unternehmenskultur, in der Qualität als zentrales Anliegen angesehen wird, kann zur Fehlervermeidung beitragen, indem Mitarbeiter motiviert werden, Qualitätsstandards einzuhalten und proaktiv zur Fehlervermeidung beizutragen.
  2. Schulungen und Weiterbildung: Die Schulung von Mitarbeitern in Bezug auf Qualitätsstandards und beste Praktiken kann dazu beitragen, menschliche Fehler zu minimieren. Dies kann Schulungen für Produktionsmitarbeiter, Ingenieure, Designer und andere Beteiligte umfassen.
  3. Fehlerpräventionsmaßnahmen: Unternehmen können spezifische Maßnahmen ergreifen, um bekannte Fehlerquellen zu eliminieren oder zu minimieren. Dies könnte die Verwendung hochwertigerer Rohstoffe, die Optimierung von Fertigungsprozessen oder die Einführung redundanter Sicherheitsvorkehrungen umfassen.
  4. Qualitätskontrollen und Inspektionen: Unternehmen investieren in Qualitätskontrollen und Inspektionen, um sicherzustellen, dass Produkte oder Dienstleistungen den festgelegten Qualitätsstandards entsprechen. Dies kann die Verwendung von Testausrüstungen, Schulungen für Inspektoren und die Einrichtung von Prüfprozessen umfassen.
  5. Designüberprüfungen und Prototyping: Durch sorgfältige Überprüfung von Produktdesigns und die Erstellung von Prototypen können Fehler im Entwicklungsstadium erkannt und behoben werden, bevor teure Produktionsschritte erfolgen.
  6. Qualitätsmanagement-Tools: Die Implementierung von Qualitätsmanagement-Tools und -Systemen wie Six Sigma oder Total Quality Management (TQM) ermöglicht es Unternehmen, Fehler frühzeitig zu identifizieren und proaktiv zu handeln.
  7. Lieferantenqualifikation: Die Überwachung und Qualifikation von Lieferanten kann dazu beitragen, die Qualität von Rohstoffen und Bauteilen sicherzustellen, bevor sie in die Produktion einfließen.

Fehlervermeidungskosten mögen auf den ersten Blick als Kosten erscheinen, die vermieden werden sollten. Tatsächlich können sie jedoch dazu beitragen, langfristig Kosten zu senken, da sie dazu beitragen, Fehler in der Produktion und in Geschäftsprozessen zu minimieren und die Qualität zu verbessern. Dies kann zu einer höheren Kundenzufriedenheit, geringeren Garantiekosten und einem besseren Ruf auf dem Markt führen.

Voraussetzungen

  • Sensibilisieurng für das Thema Qualität
  • Glossar zu Qualität und Qualitätsmanagement
  • Tutorials und sonstige Wissensressorucen zu QM
  • Managementsystem für Qualitätsmanagement ist vorhanden.

Qualitätsprüfungskosten

Planmäßige Qualitätsprüfungen sind systematische und geplante Überprüfungen von Produkten, Dienstleistungen oder Prozessen, um sicherzustellen, dass sie den vordefinierten Qualitätsstandards und -anforderungen entsprechen. Diese Prüfungen werden in der Regel im Rahmen eines Qualitätsmanagementsystems durchgeführt und sind ein wichtiger Bestandteil der Qualitätskontrolle und -sicherung in verschiedenen Branchen. Hier sind einige wichtige Merkmale und Aspekte von planmäßigen Qualitätsprüfungen:

  1. Qualitätsstandards verstehen: Die Prüfungen zielen darauf ab sicherzustellen, dass die Produkte, Dienstleistungen oder Prozesse den vorher festgelegten Qualitätsstandards entsprechen. Diese Standards können gesetzliche Vorschriften, branchenspezifische Normen oder interne Qualitätsrichtlinien des Unternehmens umfassen.
  2. Geplante Tests durchführen: Planmäßige Qualitätsprüfungen erfolgen nach einem vorher festgelegten Zeitplan oder in bestimmten Phasen eines Projekts oder Produktionsprozesses. Dies kann beispielsweise bedeuten, dass Prüfungen nach jeder Produktionscharge oder in regelmäßigen Abständen durchgeführt werden.
  3. Standardisierte Prüfverfahren anwenden: Bei planmäßigen Qualitätsprüfungen werden standardisierte Prüfverfahren und -kriterien verwendet, um sicherzustellen, dass die Ergebnisse objektiv und vergleichbar sind. Diese Verfahren können in Qualitätsstandards oder -richtlinien festgelegt sein.
  4. Prüfdokumentation erstellen: Die Ergebnisse planmäßiger Qualitätsprüfungen werden normalerweise dokumentiert, um einen Nachweis über die Einhaltung der Qualitätsstandards zu haben. Diese Dokumentation kann für zukünftige Überprüfungen, Berichterstattung oder Audits verwendet werden.
  5. Korrekturen und Verbesserungen durchführen: Wenn bei den Prüfungen Fehler (Errors, defects) oder Abweichungen von den Standards festgestellt werden, werden Maßnahmen ergriffen, um diese zu korrigieren und zukünftige Probleme zu verhindern. Dies kann die Anpassung von Produktionsprozessen, Schulungen von Mitarbeitern oder Änderungen in der Produktentwicklung umfassen.

Planmäßige Qualitätsprüfungen sind ein wesentlicher Bestandteil eines umfassenden Qualitätsmanagementsystems, das dazu beiträgt, die Qualität von Produkten und Dienstleistungen zu gewährleisten, Kundenanforderungen zu erfüllen und die Effizienz und Effektivität von Geschäftsprozessen sicherzustellen. Sie sind besonders wichtig in Branchen, in denen die Qualität und Zuverlässigkeit der Produkte oder Dienstleistungen von entscheidender Bedeutung ist, wie beispielsweise in der Lebensmittelindustrie, der Pharmaindustrie und der Luft- und Raumfahrt.

Voraussetzungen

  • vordefinierten Qualitätsstandards liegen vor (Normen, Standards, Richtlinien, Practices)
  • vordefinierten Qualitätsanforderungen liegen vor (Anforderungsspezifikationen)
  • vordefinierten Testfälle liegen vor.
  • vordefinierten Testdaten liegen vor.

Fehlerfolgekosten

Fehlerfolgekosten sind Kosten, die entstehen, wenn in einem Unternehmen Fehler auftreten und nicht rechtzeitig erkannt oder behoben werden. Diese Kosten können sowohl finanzielle als auch nicht-finanzielle Auswirkungen haben und können in verschiedenen Phasen des Geschäftsprozesses entstehen. Hier sind einige Beispiele für Fehlerfolgekosten:

  1. Reparatur- und Nacharbeitskosten: Wenn Produkte oder Dienstleistungen fehlerhaft sind und nachträglich überarbeitet oder repariert werden müssen, entstehen Kosten für Arbeitszeit, Material und möglicherweise Maschinen.
  2. Ausschusskosten: Dies sind Kosten, die durch die Herstellung von fehlerhaften Produkten entstehen, die nicht verkauft werden können und daher aussortiert oder entsorgt werden müssen.
  3. Garantiekosten: Wenn Kunden aufgrund von Qualitätsproblemen Garantieansprüche geltend machen, müssen Unternehmen die Kosten für Reparaturen oder Ersatz tragen.
  4. Kundenverluste: Kunden könnten aufgrund von schlechter Qualität oder mangelnder Zuverlässigkeit von Produkten oder Dienstleistungen abwandern, was zu Umsatzverlusten führt.
  5. Image- und Reputationsverluste: Qualitätsprobleme können das Ansehen eines Unternehmens beeinträchtigen und Kundenvertrauen schädigen, was sich langfristig negativ auf das Geschäft auswirken kann.
  6. Produktionsausfälle: Fehler in der Fertigung oder im Betriebsablauf können zu Stillständen und Produktionsausfällen führen, was zu Umsatzverlusten und zusätzlichen Kosten für Überstunden oder Notfallreparaturen führt.
  7. rechtliche und regulatorische Konsequenzen: Fehler, die gegen gesetzliche Vorschriften oder Branchenstandards verstoßen, können zu rechtlichen Klagen, Geldstrafen oder anderen rechtlichen Konsequenzen führen.

Um Fehlerfolgekosten zu minimieren, setzen Unternehmen Qualitätsmanagementprozesse und Qualitätskontrollen ein, um Fehler frühzeitig zu erkennen und zu verhindern. Investitionen in die Qualitätsverbesserung können langfristig dazu beitragen, diese Kosten zu reduzieren und die Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens zu steigern.

Voraussetzungen

  • Fehlermeldung / Störung /Reklamation liegt vor
  • Qualitätskriterien / Qualitätsanforderungen liegen vor.
  • Fehleranalyse liegt vor (Root-Cause-Analysis)