Projektplan
Gesamtheit aller in einem Projekt vorhandenen Pläne
“Erwarte das Beste, plane das Schlimmste und bereite dich darauf vor, überrascht zu werden.” ~ Denis Waitley
Gemäß DIN 69905 ist der Projektplan die Gesamtheit aller im Projekt vorhandenen Pläne!
Wozu benötigt man Projektpläne?
Der Projektplan (PP) bildet die „Gesamtheit aller im Projekt vorhandenen Pläne“ ab. Der Projektplan ist ein integrativer Bestandteil des Projekthandbuches.
Der Projektbasisplan – oder auch Projektbasisplan, Baseline genannt – umfasst alle Daten eines genehmigten Projektplans zu einem bestimmten Stichtag. In ihm können Termine, Zeitrahmen, Aufwände, Kosten, Ressourcenzuordnungen, Qualitätsziele usw. enthalten sein. Im strengen Sinne ist nur der erste, von allen Projektbeteiligten genehmigte Terminplan zu Beginn des Projekts der Basisplan. Im allgemeinen Sprachgebrauch werden jedoch auch eigens dokumentierte Zwischenstände des Terminplans im Projektverlauf als Basispläne bezeichnet. Der PMBoK - Project Management Body of Knowledge Guide unterscheidet dabei zwischen Basisplänen für Kosten (cost baseline), Terminen (schedule baseline) und anderen Größen.
Grundsätzlich enthält ein Projektbasisplan alle Soll-Werte für das Projekt-Controlling und muss daher sorgfältig im Projekthandbuch dokumentiert werden. Bei lang dauernden bzw. sich stark verändernden Projekten ist in regelmäßigen Abständen der aktuelle Planstand als „Projektplanversion“ - mit einem Bezug zu genehmigten Projekt änderungen (RfC) - zu erstellen und zu kommunizieren. Die „Historie eines Projekts“ kann anhand eines Projekttagebuches bei Projektanalysen nachvollzogen werden.
Was ist ein Projektplan?
Der Projektplan ist ein Begriff aus dem Projektmanagement und hält das Resultat sämtlicher Planungsaktivitäten in einem konsistenten Dokument fest - in der Regel im Projekthandbuch (PHB) - oder mehreren kohärenten, verknüpften Dokumenten.
PMI-Nomenklatur: Projektmanagementplan / Project Management Plan. Ein formelles und genehmigtes Dokument, in dem definiert ist, wie das Projekt ausgeführt, überwacht und gesteuert wird. Es kann in zusammengefasster Form oder genau detailliert sein und einen oder mehrere Managementteilpläne oder andere Planungsdokumente beinhalten.
Abbildung Projektplan (Bildquelle = platinus Consulting)
Was ist der Inhalt und die Struktur eines Projektplans?
Die DIN 69905 bezeichnet den Projektplan (project plan) allgemein als „Gesamtheit aller im Projekt vorhandenen Pläne“. Projektplan ist ein Begriff aus dem Projektmanagement und hält das Resultat sämtlicher Planungsaktivitäten in einem konsistenten Dokument – nämlich dem Projekthandbuch – oder mehreren kohärenten Dokumenten – den sogenannten Projektteilplänen – fest. Es empfiehlt sich, die spezifischen Arten der Teilpläne, sowie der Unterlagen und der Dokumentationsformate zwischen den Projektpartnern explizit zu benennen und zu vereinbaren.
Ein Projektplan besteht aus mehreren Teilplänen bzw. Unterlagen die untereinander in Beziehung stehen. Ein Projektplan besteht aus folgenden Teilplänen:
- PEP – Projektergebnisplan: Ergebnis der Leistungsplanung.
- PQP – Projektqualitätsplan: Ergebnis der Qualitätsplanung und die Definition der Abnahmekriterien (Definition of Done)
- PSP – Projektstrukturplan: Ergebnis der Aufgabenplanung (WSB = Work Breakdown Structure).
- PTP – Projektterminplan: Ergebnis der Terminplanung.
- POP – Projektorganisationsplan: Ergebnis der Organisationsplanung und der Planung der Organisationsstrukturen.
- PRP – Projektressourcenplan: Ergebnis der Ressourcenplanung (RBS = Ressource Breakdown Structure).
- PKP – Projektkostenplan: Ergebnis der Aufwands- und Kostenplanung.
- PFP – Projektfinanzierungsplan: Ergebnis der Planung zur Mittelbeschaffung.
- PIP – Projektinformationsplan: Ergebnis der Stakeholderanalyse und der Kommunikationsplanung.
- PRA – Projektrisikoanalyse: laufende Ergebnisse der Risikoabschätzungen.
Abbildung Projektplan 02 ( Bildquelle = platinus Consulting)
Abbildung Projektplan 05 (Bildquelle = platinus Consulting)
PEP – Projektergebnisplan, Projektlieferschein
Der PEP - Projektergebnisplan - häufig auch als OSP - Objektstrukturplan, „Produktliste“, „Projektproduktliste“, „LK - Leistungskatalog“, „LV - Leistungsverzeichnis“ bezeichnet - ist das zentrale Ergebnis der Leistungsplanung. Er beantwortet die Geschäftsfrage: Welche Ergebnisse / Leistungen / Produkte / „Deliverables“ sollen in welcher Qualität / Form oder in welchen Anforderungen am Ende des Projektes vorliegen?
Der Projektergebnisplan identifiziert, strukturiert und beschreibt alle Liefergegenstände – Deliverables - eines Einzelprojektes. Eine Übersicht der Liefergegenstände kann dabei in Listenform (Lieferverzeichnis) und/oder graphisch in Form eines Ergebnisbaumes dargestellt werden. Jeder Liefergegenstand ist in Form eines Projektergebnis-Steckbriefs (Project-Delivery-Sheet) soweit zu spezifizieren, dass für Dritte nachvollziehbar ist, was geliefert werden soll.
In dieser „Einzelsicht“ werden alle Liefergegenstände / Deliverables des Projektes aufgelistet und bei Bedarf mit einem Liefergegenstands-Steckbrief spezifiziert.
Um Verwechslungen mit dem Begriff Produkt aus den agilen Methoden zu vermeiden, wird in weiterer Folge in Bezug auf Projektmanagement der Begriff Liefergegenstände / Deliverables des Projektes verwendet.
Diese Auflistung aller Liefergegenstände / Deliverables schafft eine hohe Transparenz über „was im Projekt bearbeitet und geliefert“ wird. Es ist das Ergebnis der Leistungsplanung und somit auch für die Leistungskontrolle (Project Performance Management) erforderlich. Diese Auflistung wird am Ende des Projektes für die Abnahme (Project Delivery Notes) benötigt.
Die Erstellung des PEP erfolgt mit der Beschreibung des Projektinhalts und –umfangs / Project Scope Statement. Die anschauliche Beschreibung von Projektinhalt und –umfang, einschließlich der wichtigsten Liefergegenstände, Projektziele, Projektannahmen, Projektbeschränkungen und einer Leistungsbeschreibung, die eine schriftliche Grundlage zur zukünftigen Entscheidungsfindung im Projekt darstellt und der Bestätigung oder Entwicklung eines gemeinsamen Verständnisses des Projektinhalts und –umfangs unter den Stakeholdern dient.
Hintergrund
- Ergebnis / Result: Ein Ausgangswert der Ausführung von Projektmanagementprozessen und -aktivitäten. Zu Ergebnissen gehören Auswirkungen (z.B. integrierte Systeme, revidierter Prozess, restrukturierte Organisation, Tests, geschultes Personal, usw.) und Dokumente (z.B. Politik, Pläne, Studien, Verfahren, Spezifikationen, Berichte usw.).
- Produkt / Product: Ein Lieferobjekt, das für interne und/oder externe Kunden geschaffen wird um deren Bedürfnisse zu befriedigen.
- Dienstleistung / Service. Nützliche, ausgeführte Arbeit, die kein greifbares Produkt hervorbringt, so wie die Ausführung aller Unternehmensfunktionen, welche die tägliche Arbeitsleistung unterstützen sowie für das Tagesgeschäft notwendig sind (running business).
- Liefergegenstand / Deliverable. Ein eindeutiges und überprüfbares Produkt, Ergebnis oder eine Dienstleistung, das/die hergestellt bzw. erbracht werden muss, um einen Prozess, eine Phase oder ein Projekt abschließen zu können.