Betriebssystem
Operating System
Ein Betriebssystem ist eine Menge von systemnahen Programmen oder Modulen für die Verwaltung der physischen Ressourcen des Systems, das Laden und Ausführen der Programme und die Rechner- Benutzer- Schnittstelle. Betriebssysteme sind modular aufgebaut und in Schichten strukturiert. Die unterste Schicht ist eine Menge von Anpassungsmodulen für die Hardware und wird oft als Hardware Abstraction Layer (HAL) bezeichnet.
Bei modernen Betriebssystemen setzt der Betriebssystemkern auf dem Hardware Abstraction Layer auf, der die Grundfunktionen des Betriebssystems realisiert, wie z.B. eine grundsätzliche Prozessorverwaltung mit dem Time-Sharing, das Dateisystem usw.
Der Betriebssystemkern ist meist in Assemblersprache abgefasst. Auf den Funktionen des Kerns setzen dann Module für die Implementierung der anwendungsorientierten Dienste auf. Sie stellen komfortable Programmierschnittstellen (API) für die nächste Schicht bereit. So werden z.B. das Multicasting, die virtuelle Speicherverwaltung samt Paging und sonstigen Verfahren und die logische Steuerung der peripheren Geräte einschließlich Netzwerk- Adapter und Protokollstacks hier implementiert.
Die Basiskomponenten von Betriebssystemen sind die Organisationsprogramme, die Übersetzungsprogramme und die Dienstprogramme.
Die Organisationsprogramme sorgen für die Ablaufsteuerung sämtlicher Vorgänge. Dazu gehören die Speicher- und Prozessorverwaltung, die Geräteüberwachung und Datenübertragung, die Steuerung der peripheren Geräte, die Datenbankverwaltung und die Arbeitsplatzkontrolle.
Die Übersetzungsprogramme übersetzen Programmiersprachen in Programme, die auf dem Computer ausgeführt werden können, wie Assembler, Basic- Interpreter, Pascal, Cobol, Fortran u.a.
Die Dienstprogramme umfassen u.a. Sortierprogramme, Programme für die Verwaltung von Bibliotheken und externen Speichern und Testprogramme für die Programmierung. Die äußere Schicht des Betriebssystems bilden die Benutzermodule bzw. Systemdienste wie die Betriebssystem-Oberfläche oder die Module mit Laufzeitumgebungen für Anwendungsprogramme.
Betriebssysteme können nach der Art der Verarbeitung klassifiziert werden und auch nach der Anzahl der Benutzer. Bei der Nutzungsform unterscheidet man die Stapelverarbeitung, den Dialogbetrieb, die Echtzeitverarbeitung und die verteilte Verarbeitung. Nach der Anzahl der Benutzer gibt es die Einplatz- und Mehrbenutzersysteme. Des Weiteren unterstützen Betriebssysteme das Multitasking, die Virtualisierung aller Ressourcen, die virtuelle Speicherverwaltung, grafische Benutzeroberflächen und integrierte Netzwerkdienste. Zudem gibt es spezielle Betriebssysteme für Supercomputer, Workstations, Computer, Desktops und für Mobilgeräte.