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Backup

Sicherung


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::: info Backup

Ein Backup ist eine Kopie von Daten, Dateien, Anwendungen oder Systemen, die erstellt und an einem sicheren Ort aufbewahrt wird. Der Zweck eines Backups besteht darin, die Daten vor Verlust, Beschädigung oder unerwarteten Ereignissen zu schützen, sodass sie im Falle eines Datenverlusts oder eines Systemausfalls wiederhergestellt werden können.

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Es gibt verschiedene Arten von Backups, darunter:

  1. Vollständige Backups: Bei einem vollständigen Backup werden alle Daten und Dateien in einem bestimmten Speicherbereich oder System vollständig kopiert. Dies ist die umfassendste Art des Backups und erfordert die meisten Ressourcen.
  2. Inkrementelle Backups: Inkrementelle Backups enthalten nur die Änderungen oder Ergänzungen, die seit dem letzten Backup durchgeführt wurden. Sie sind effizienter in Bezug auf den Speicherplatzbedarf, erfordern jedoch mehr Zeit für die Wiederherstellung, da Sie alle inkrementellen Backups seit dem letzten vollständigen Backup durchgehen müssen, um die Daten wiederherzustellen.
  3. Differentielle Backups: Differentielle Backups sind ähnlich wie inkrementelle Backups, enthalten jedoch alle Änderungen oder Ergänzungen seit dem letzten vollständigen Backup, nicht seit dem letzten Backup. Dies erleichtert die Wiederherstellung, da nur das letzte vollständige Backup und das letzte differentielle Backup benötigt werden.
  4. Spiegelungen (Mirroring): Bei dieser Methode werden Daten in Echtzeit auf eine separate Festplatte oder einen separaten Speicher kopiert, sodass immer eine exakte Kopie vorhanden ist. Dies ist besonders nützlich für die Hochverfügbarkeit von Systemen.
  5. Cloud-Backups: Daten werden auf Cloud-Servern gesichert, sodass sie von überall aus wiederhergestellt werden können. Cloud-Backups sind eine bequeme Möglichkeit, Daten zu schützen, erfordern jedoch eine zuverlässige Internetverbindung.
  6. Offsite-Backups: Backup-Kopien werden an einem physisch entfernten Ort aufbewahrt, normalerweise außerhalb des Hauptstandorts oder Rechenzentrums. Dies schützt Daten vor Katastrophen wie Bränden, Überschwemmungen oder Diebstählen am Hauptstandort.
  7. Automatische Backups: Diese werden in regelmäßigen Abständen automatisch erstellt, oft durch Backup-Software oder Backup-Dienste. Sie minimieren das Risiko von Datenverlust aufgrund menschlicher Vernachlässigung.

Backups sind von entscheidender Bedeutung, um Datenverluste durch Hardwarefehler, Softwarefehler, Viren, Ransomware-Angriffe, menschliches Versagen, Diebstahl oder Katastrophen zu verhindern. Organisationen und Einzelpersonen sollten regelmäßig Backups ihrer wichtigen Daten durchführen und sicherstellen, dass sie diese sicher aufbewahren, um im Notfall eine zuverlässige Wiederherstellung zu ermöglichen.

Backup-Metriken

Das Recovery Time Objective (RTO), deutsch: Wiederanlaufzeit) ist die Zeitdauer, innerhalb derer ein Geschäftsprozess nach einem Vorfall wiederhergestellt werden muss, um inakzeptable Folgen für das Unternehmen zu vermeiden.

Das RTO ist eine Zielvorgabe, die das Management eines Unternehmens im Disaster Recovery-Plan oder im Business Continuity-Plan festlegt. Es bestimmt, wie viel Zeit nach einem Vorfall wie zum Beispiel einem technischen Ausfall, einem Malware-Angriff oder einem Brand vergehen darf, bis der Betrieb eines bestimmten Systems, Netzwerks oder Programmes wieder aufgenommen werden kann. Es wird in Sekunden, Minuten, Stunden oder Tagen gemessen. Diese Festlegung trifft das Management nach einer Business Impact Analyse (BIA) – einer Untersuchung der wirtschaftlichen Auswirkungen, die ein Ausfall bestimmter Prozesse auf das Unternehmen haben könnte. Dabei muss es Kosten gegen Nutzen abwägen: Bei einem RTO nahe null wird ein größeres Budget für ein Failover-Rechenzentrum oder automatisierte Systeme benötigt als bei einem 14-tägigen RTO. Demgegenüber verursacht ein längeres RTO im Ernstfall mehr Umsatzverluste und Reputationsschäden bei Kunden.

Das Recovery Point Objective (RPO), deutsch: Maximal zulässiger Datenverlust) legt fest, wie alt die Daten eines Backups maximal sein dürfen, damit ein Unternehmen damit im Notbetrieb sinnvoll arbeiten kann. Es legt daher die minimal notwendigen Datensicherungszyklen fest*.*

Das Recovery Point Objective (RPO)ist neben dem RTO die entscheidende Zielvorgabe bei der Festlegung einer Disaster Recovery- oder Datensicherungsstrategie. RTO und RPO können allerdings leicht verwechselt werden, da sie beide in Zeiteinheiten wie Minuten oder Stunden definiert werden.

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Um festzustellen, ob die technischen und organisatorischen Maßnahmen ausreichen, müssen Notfallteams die Recovery Time Actual (RTA) feststellen. Sie gibt an, wie viel Zeit das Unternehmen tatsächlich für den Wiederanlauf der Systeme benötigt. Im Rahmen eines Soll-Ist-Vergleichs können die Verantwortlichen dann prüfen, ob die geplante RTO mit den vorhandenen Maßnahmen erreicht werden kann. Die RTA können sie im Rahmen von Übungen und Tests ermitteln. Stellt das Notfallteam Abweichungen zwischen RTO und RTA fest, muss es Maßnahmen festlegen, um die RTA zu senken.

Backup-Strategien

Folgende Fragen sollte sich jeder stellen, der sich mit der Sicherung seiner Daten befasst:

  • Was und woher?: Was muss ich sichern, und wo liegen diese Daten?
  • Wann?: Wie oft soll eine Datensicherung durchgeführt werden?
  • Wohin?: Worauf soll man eigene Daten sichern?
  • Wo?: Wie sollen Sicherungsmedien gelagert werden?

3-2-1-Backup-Regel

Bei der 3-2-1-Regel steht jede Zahl für ein Merkmal der Datensicherung:

3: Steht für die dreifache Ausführung der Daten, die Sie speichern – das Original, an dem Sie gerade arbeiten, plus zwei Kopien.

2: Steht für zwei verschiedene Medientypen, die Sie zum Speichern Ihrer Daten verwenden – z. B. eine Festplatte und eine Cloud.

1: Steht für eine Kopie „außer Haus“ – das heißt, ein Datensatz ist auf einem Medium gespeichert, das sich nicht in den eigenen vier Wänden bzw. an dem Ort befindet, in dem auch die anderen Kopien abgelegt sind.

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Backup-Medien

Diese Frage hängt in erster Linie von der zu sichernden Datenmenge ab. Es gilt jedoch: nie auf die selbe Festplatte, auf der die Daten bereits liegen. Um einen kurzen Überblick zu bekommen, wie groß die Verzeichnisse /etc und /home sind, kann man folgende Zeile in ein Terminalfenster kopieren und ausführen:

sudo du -sh /home /etc 
MediumKapazitätHaltbarkeitAnmerkung
CD700 MiB1 - 10 Jahre (qualitätsabhängig)Brennen auf CD, DVD, DVD-RAM oder Blu-ray Disc (BD) dauert relativ lange, ein Brennfehler kann eventuell das ganze Medium unbenutzbar machen (gilt nicht für DVD-RAM). Die Benutzung von dvdisaster kann hier zusätzliche Sicherheit bringen.
DVD4,38 GiB1 - 10 Jahre (qualitätsabhängig)
Bandab 40 GiBmind. 30 Jahreteuer, häufig im professionellen Bereich eingesetzt
zweite oder externe Festplattebeliebigab 5 JahreExterne (portable) Medien sind schnell und können sicher untergebracht werden.Externe Festplatten mit FireWire-, eSATA- oder USB 3.0- Anschluss bringen im Vergleich zu USB 2.0 nochmals Geschwindigkeitsvorteile.Die Haltbarkeit einer Festplatte ist stark von deren Nutzung abhängig. Sie kann im Optimalfall bis zu 30 Jahre betragen; sehr häufiges Ein- und Ausschalten reduziert allgemein die Lebensdauer.Vorteil: billigster Datenträger bei hoher Kapazität, Nachteil: empfindlich gegen starke Stöße (mechanische Beschädigung)
Solid-State-Drive (SSD) (Flash-Laufwerke)beliebigca. 10 Jahre (oder mehr, derzeit keine Erfahrungen)Die Lebensdauer ist qualitätsabhängig, Flashmedien müssen regelmäßig neu beschrieben ("refresh") werden, dh. sie sollten spätestens alle drei Jahre in Betrieb genommen werden. Bei SSDs erledigt das üblicherweise der Controller, andere Medien sollten neu mit denselben Daten (inkl. Dateisystem!) beschrieben werden.
andere Flash-Medien: USB-Stick, CF-Karte, sonstige Speicherkartenbeliebig3-10 Jahre
in eine Cloudje nach Anbieter bestimmter (teilweise kostenloser) Speichervon Anbieter bzw. Vertrag abhängigeinfach, jedoch muss Zeit in das Thema Sicherheit bzw. Verschlüsselung investiert werden. Außerdem dauert das Hochladen bei großen Datenmengen je nach Internetverbindung sehr lange.

Tabelle: Medien für Backup